Nicht das erste Mal, dass Tim Rutili mit Filmmusik zu tun hat, komponierte er doch bereits die Musik zu der Jack Ketchum-Adaption „The Lost“ (bei uns im Handel leider nur geschnitten erhältlich). In diesem Fall handelt es sich um seinen eigenen Film, den allerdings bisher offenbar noch niemand zu Gesicht bekommen hat.
An der grundsätzlichen musikalischen Ausrichtung von CALIFONE ändert das hingegen nichts, und manche der 14 Stücke wirken eventuell etwas fragmentarischer als andere, aber Rutili kann seinen ungewöhnlichen Elektro-Prog-Folk insgesamt ein weiteres Mal perfektionieren, zwischen schrägen Experimenten und irritierend poppigen Momenten.
Im Großen und Ganzen dürfte „All My Friends Are Funeral Singers“ (was für ein großartiger Titel) aber eine der softesten und eingängigsten Platten sein, die Rutili seit dem Ende von RED RED MEAT eingespielt hat, angenehm fließend und weniger um extreme Brüche bei der Interpretation von Country, Blues und Folk interessiert, und deutlich organischer klingend, eben wie das Produkt einer ganz normalen Band.
Voller komischer Sounds ist „All My Friends Are Funeral Singers“ dennoch, die aber gelungen in das traditionelle Gerüst der Songs integriert wurden, ohne dass Rutili die besonderen Charakteristika seiner Band verwässern würde, die sich immer ihre Einzigartigkeit bewahren kann.
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