CALIFONE

Stitches

Seit der Auflösung seiner alten, für ihren Beefheart’schen Bluesrock bekannten Band RED RED MEAT Ende der Neunziger, hat sich Tim Rutili immer als kluger Innovator erwiesen, der mit Elektronik und Ambient/Drone-Mentalität seinen speziellen Roots-Rock mit teils metaphysischer Note versah.

Das unterscheidet sein neues Album „Stitches“ nicht unbedingt von den Vorgängern, allerdings scheint Rutili hier ein wenig der Hang zu Minimalismus und Experiment abhanden gekommen zu sein.

Ähnlich wie CALEXICO oder IRON & WINE wirken auch CALIFONE inzwischen seltsam „geglättet“ und suchen ihr Heil in überladenen Arrangements. Ganz so schlimm kommt es bei bei „Stitches“ zwar nicht, da sich Rutilis eher schräges und introvertiertes Songwriting auch diesmal konventionelleren Hörgewohnten verweigert, aber man hat dennoch das komische Gefühl, er würde es einem bei den zehn neuen Songs etwas leichter als in der Vergangenheit machen.

Wer CALIFONE bisher mochte, wird auch „Stitches“ mögen, wünschen würde ich mir beim nächsten Mal allerdings wieder einen etwas wagemutigeren Herrn Rutili. Hier kommt der mir über weite Strecken etwas zu gewöhnlich und berechenbar daher, aber schön ist es dann doch irgendwie ...