BUZZCOCKS

Modern CD

Beim ersten Reinhören war ich erstmal geschockt, und zwar deshalb, weil es sich überhaupt nicht wie BUZZCOCKS anhört, auch nicht wie ihre wirklich töfte letzte Platte, die ich jetzt auf Anhieb nicht finden kann und deren Titel mir nicht einfällt.

Alte-Männer-Rock, war ich fast geneigt zu sagen. Aber dann habe ich mich wieder daran erinnert, dass Pete Shelley und Steve Diggle coole Typen sind, bei denen man immer ein bischen genauer hinhören muss als zum Beispiel bei...äh...den RAMONES.

Und unter diesem Vorzeichen habe ich die Scheibe nochmal auf Random-Play laufen lassen. Und ich war begeistert. Die Opener sind noch nicht so überzeugend, weil sie irgendwie wie eine Parodie auf den klassischen BUZZCOCKS-Song klingen, was ohne den hektischen Schlagzeuger von früher dann ein bisschen langweilig ist.

Doch dann besinnen sie sich wieder auf ihre großen zwei Qualitäten, nämlich Herz und Witz, und dass überzeugt mich auch, obwohl es absolut kein Punkrock mehr ist. Stattdessen arbeiten sie mit seltsamen, sich rasant abwechselnden Sounds, brutzelnden Gitarren, Synthesizer aus vergessener Zeit, wo man auch solche Sachen wie diese hier mit den Stimmen gemacht hat.

Dazu kommt, dass sie immer noch fantastische Songs schreiben. Steve Diggle singt super und Pete Shelley ist sich immer noch nicht zu schade, drei Kringel mehr als nötig in eine Melodie einzubauen.

Nichts für 77er Fans, aber wohl was für BUZZCOCKS-Fans.