Der zweite Streich von Deutschmark-Bob und seinen Deficits. Wie auf dem Debüt haut die Formation um den in St. Pauli hausenden Exil-Südstaatler Robert Tooke auch hier wieder dem geneigten Zuhörer eine gnadenlos unterproduzierte Mixtur aus Country & Western, Hillbilly-Gehoppel und Rhythm'n'Blues so gekonnt um die Ohren, dass man das Klacken der zuschnappenden Krokodilkiefer zu hören meint, die in der schwülen Abenddämmerung gerade die Hauskatze gekillt haben, die so unvorsichtig war, zu nahe am Rand der Veranda der Fischerhütte am Rande des mückenverseuchten Sumpfes ausserhalb von New Orleans entlangzustolzieren, während sich ihr Herrchen gerade den dritten oder vierten Bourbon genehmigt.
Uff, was für ein Satz! Jedenfalls wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass man auch unter den widrigen Wetterbedingungen des stocksteifen Hamburg eine mächtig feine, ohne Ende zum angeschickerten Hüftschwung anregende Platte aufnehmen kann, die locker 95% der anderen Releases an Retro- und Neo-Country-Garagen-Geholpers in die, äh, Satteltasche steckt.
Schaut auch DM Bob live an, wenn ihr mir nicht glaubt, und ich wette, dass ihr dann sofort loszieht, um euch einen Revolver zu kaufen, damit ihr die Menschheit endlich von TRUCK STOP, Gunter Gabriel und ähnlichen Jammergestalten befreien könnt, die mit Country ungefähr soviel zu tun haben wie die TOTEN HOSEN mit Punkrock.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #24 III 1996 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Lars "Abel" Gebhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #28 III 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Norbert Johannknecht
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Thomas Kerpen