DM BOB & THE DEFICITS

They Called Us Country

Der Wahlhamburger und Ex-Südstaatler DM Bob alias Robert Tooke dürfte Lesern dieses Heftes kein Unbekannter sein, gingen auf sein Konto doch einige auf Crypt und Voodoo Rhythm veröffentlichte Platten, meist zusammen mit seiner Band THE DEFICITS.

Die gibt es allerdings bereits seit einigen Jährchen nicht mehr, wenn ich das richtig sehe, und die hier zu hörenden 13 Songs stammen aus dem Nachlass der Band, oder wie es das Label ausdrückt: „...

das lang verschollen geglaubte Countrymaterial vom ‚neuen‘, fünften und vielleicht letzten Album von DM BOB & THE DEFICITS.“ Jede Menge Coverversionen und Traditionals wie von Lee Hazelwood, Buck Owens oder Glen Sherley, für die der Titel „They Called Us Country“ natürlich nicht ganz zufällig gewählt wurde.

Wer mit Tookes Trash-Ästhetik vertraut ist, weiß, was auf einen zukommt, LoFi-Swamp-Blues-Country-Hillbilly-Cajun-Garage-Rock mit Anklängen von Billy Childish und dem, was sich sonst noch so durch die Garagen dieser Welt musiziert.

Das hat Charme, kann aber auch mal ganz schön anstrengend sein, so wie sich Tooke hier mit leierndem Rhythmus bewusst dilettantisch wirkend durchs Country & Western-Wunderland hangelt. Definitiv mutig, wie er dann noch Lou Reeds „Satellite of love“ einer Spezialbehandlung unterzieht, quasi als Höhepunkt auf einem Album, das Liebhaber von Tookes bisherigem Schaffen nicht enttäuschen wird.