Ein THE DAMNED-Konzert 1976 in Edinburgh war der Auslöser: Stuart Adamson (gt, key) und Bill Simpson (bs) beschlossen, eine Punkband zu gründen. Mit Thomas Kellichan (dr) und dem erst 16-jährigen Richard Jobson als Sänger war die Band aus Dunfermline in Schottland komplett.
Im Februar 1978 wurde mit „Charles“ die erste 7“ veröffentlicht (mit dem einen Bandnamen inspirierenden Song „Test-tube babies“). Die ersten Veröffentlichungen zeigten die S im Bandnamen als Runenschrift, Punk will provozieren.
Nein, die SKIDS waren/sind keine Naziband, auch wenn später die Nazi-Propaganda anlässlich der Olympischen Spiele 1936 in Berlin grafisch verwendet wurde. Und wenn wir schon bei der Vergangenheit sind, rückblickend sind es vor allem die Pop-Punk-Songs und -Singles der SKIDS, wie „Sweet suburbia“, „Into the valley“, Charade“, „Working for the Yankee dollar“ oder „Circus games“, die auch heute noch im Ohr hängenbleiben.
Die SKIDS-Alben waren immer vielschichtig. Nach dem Debütalbum „Scared To Dance“ (1979), mit dem Song „The saints are coming“, der übrigens 2006 von GREEN DAY und U2 gecovert wurde, stieg allerdings jeweils der New-Wave- und auch der Rock-Anteil der Alben beträchtlich an.
Nach „Days In Europe“ (1979) und „The Absolut Game“ (1980) verließ Songschreiber Stuart Adamson die Band, um mit BIG COUNTRY dem Folkrock-Pop zu frönen. Nach dem vierten Album „Joy“ (1981), bezeichnenderweise mit Mike Oldfield und ASSOCIATES-Musikern eingespielt, war Schluss.
Richard Jobson betätigte sich daraufhin als Filmemacher und TV-Moderator und widmete sich dem Alkohol. Nun gibt es, fast auf den Tag vierzig Jahre nach der ersten SKIDS-Veröffentlichung, mit „Burning Cities“ ein neues Album, wieder auf dem bandeigenem Label No Bad Records.
Mit Richard Jobson und Bill Simpson sind zwei Gründungsmitglieder am Start, Schlagzeuger Mike Baillie war bei „The Absolut Game“ mit dabei. Gitarrist Bruce Watson war ein langjähriger Weggefährte von Stuart Adamson (der sich 2001 in einem Hotel auf Hawaii erhängte) und Gründungsmitglied von BIG COUNTRY.
Er bringt noch seinen Sohn Jamie mit, der schon mit Mick Jones und Glen Matlock auf der Bühne stand. Produziert wurden die elf Titel auf „Burning Cities“ von Martin Glover aka Youth, auch bekannt als KILLING JOKE-Bassist.
Musikalisch orientieren sich SKIDS an ihren Anfangstagen., es dominieren rohe und schroffe Gitarrenriffs, kombiniert mit dem typischen SKIDS-Pop-Punk-Appeal, schön zu hören bei „One last chance“.
Songs wie „Subbotnik“ oder „Kaputt“ könnten auch von WOLFMEN (was machen die überhaupt?) stammen. Böse Zungen würden dies als Alte-Männer-(Punk-)Rock-Zeug abtun, aber verglichen mit der bisherigen Diskografie der Band erscheint mir „Burning Cities“ mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar etwas besser als das Debütalbun „Scared To Dance“.
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