Die Ende der Siebziger von Blaine L. Reininger und Steven Brown in San Francisco gegründeten TUXEDOMOON waren immer eine der avantgardistischen aller Avantgarde-Bands und als solche schwer kategorisierbar.
Kein TUXEDOMOON-Album klingt wie das andere, und vor allem das Debüt „Half Mute“ von 1979 ist der perfekte Soundtrack für nächtliche urbane Albtraumszenarios – düster, kakophonisch und verstörend.
Qualitäten, die die bis heute nie endgültig aufgelöste Band immer ausmachten. Man könnte es auch einfach eine tieftraurige Melancholie nennen, geprägt vom eigenwilligen Violinenspiel von Blaine L.
Reininger. Der tat sich Anfang dieses Jahres mal wieder mit Steven Brown zusammen, um in Brüssel eine Tanztheater-Aufführung des Choreografen Thierry Smits musikalisch zu untermalen, unterstützt von Maxime Bodson.
Kein ganz ungewohntes Terrain für die TUXEDOMOON-Musiker, denn bereits 1982 veröffentlichte man unter dem Titel „Suite En Sous-Sol“ eine Platte, die Tanzmusik der Barockzeit verarbeitete.
Ebenso vielschichtig wie in ihrer bisherigen Karriere präsentieren sich Reininger und Brown auch bei den 16 Stücken für „Clear Tears / Troubled Waters“, zwischen experimenteller Elektronik und konventionelleren Elementen aus Pop, Rock und Klassik.
Faszinierende Musik, die kraftvoll, eigenwillig und atmosphärisch ist, denn Reininger und Brown haben in dieser Hinsicht nichts verlernt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen