Bei Comics bin und bleibe ich extrem wählerisch. Zeichenstil, Story, Farben, da muss schon wirklich alles passen, sonst langweilt es mich schnell. Und natürlich keine angepassten Superhelden! Auf den dritten Band von „Moonshine“ habe ich sehsüchtig gewartet, diese Story, die im verschwitzen Louisiana irgendwo nahe der Sümpfe spielt und so aussieht, als hätte sich Frank Miller in einer äußerst kreativen guten Phase an dunkle Farben getraut. Wie bekommt man den Fluch wieder von einem Werwolf? Wer soll das alles bezahlen, und was macht man verdammt noch mal, wenn der Werwolf keine Seele mehr hat, die es zu retten gibt? Mit im Package: Zombies, Hexen, Spieler, Voodoo, eine verdammt hohe Luftfeuchtigkeit und eine Panelführung, die an einen vielleicht gar nicht so teuren, dafür aber umso brillanter gefilmten Mix aus Film Noir, Gangsterkrimi und Horrorslasher erinnert. Große Comic-Kunst, dicht erzählt, mit gedeckten Farben und vielen schwarzen Flächen. Weil die vorzügliche Story noch nicht fertig erzählt ist, warte ich gespannt auf den vierten und fünften Teil, irgendwann dann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Kalle Stille