BRAINDEAD

Libertalia

Ende 2013 erschien dieses Album „nur“ als LP, jetzt gibt es auch die CD. In Ox #111 schrieb ich: Die Hamburger Skapunks haben ihr neues Album nach der legendären anarchistischem Piratenkolonie gleichen Namens benannt, die im 17.

Jahrhundert auf Madagaskar existiert haben soll – eine Geschichte, die zu gut und schön scheint, um wahr zu sein. Inspirierend ist sie dennoch und passt zum politischen Anspruch des Trios.

Ihr erstes Album „Weapons Of The Weak“ hatte die Band 2010 veröffentlicht, ein lupenreines Dub-Punk-Album, das mich restlos begeisterte. Von dieser Linie hat sich die Band mit „Libertalia“ leider verabschiedet, nur hier und da tauchen Dub und Ska noch auf (etwa in „Push ’em back“), insgesamt ist eher klassischer Hardcore/Punk zwischen Wut und Melodie angesagt, was BRAINDEAD auch wirklich gut hinbekommen.

Allerdings bekomme ich so was an jeder Ecke zu hören, wohingegen Dub-Punk à la P.A.I.N. und THE RUTS (D.C.) Seltenheitswert hat. Wäre es nach mir gegangen, hätten sich BRAINDEAD gerne mehr in Richtung Dub orientieren können.

Dennoch, das Album, das von mehreren D.I.Y.-Labels gemeinsam veröffentlicht wurde und das in rotes Vinyl gepresst ist, ist wirklich gelungen und gefällt gerade auch wegen der parolenfreien, überlegten Texte, die auf dem beiliegenden Poster abgedruckt sind.

Gut, aber auch irgendwie ein „Orchideenthema“: „Soy not Oi!“ über die unsinnige Diskussion in veganen Kreisen, ob es okay ist, „fake meat“ zu essen.