BRAIN SLASHER

Der Amerikaner Steve Barnett ist im Filmgeschäft eher für seine Arbeit im Bereich der Postproduktion bekannt. Seine wenigen Ausflüge ins Regiefach beschränken sich auf in den 90ern entstandenen Direct-to-Video-Schrott wie „Scanner Cop II“ oder „Martial Law III – Tödliches Komplott“.

Interessanter dürfte da sein „Hollywood Boulevard II“ sein, eine Art Sequel von Allan Arkushs und Joe Dantes „Hollywood Boulevard“, die dabei anderes Material aus Filmen von New World Pictures, der Produktionsfirma von B-Movie-Ikone Roger Corman ausschlachteten.

Wahrscheinlich hatte keiner der Beteiligten damit gerechnet, dass dabei sogar noch eine richtig gute Parodie auf das Filmgeschäft herauskam und ein echter Kultfilm, eine Ehre, die Barnett aber mit seinem „Sequel“ nicht zuteil wurde.

Sein hierzulande ebenfalls nur auf Video veröffentlichter „Brain Slasher“ („Mindwarp“) wird von Horrorfans aber durchaus geschätzt, handelt es sich dabei doch um eine der drei in den 90ern entstandenen Filmproduktionen des amerikanischen Horror-Magazins Fangoria, die mit Bruce Campbell („Tanz der Teufel“) und Angus Scrimm („Das Böse“) durchaus prominent besetzt ist.

Zur Freude von Fangoria-Fans besitzt dieser mit geringem Budget recht trashig inszenierte Endzeitfilm einen hohen Gore-Anteil (das Cover macht es schon deutlich), wovon in der deutschen Fassung ungefähr zwei Minuten fehlen – dennoch war „Brain Slasher“ bis 2018 indiziert.

Bereits letztes Jahr erschien der Film als recht kostspielige Mediabook-Edition, jetzt gibt es von Sony auch eine günstigere Amarary-Variante, ungeschnitten und in guter Qualität. Sieht man mal von den etwas unglaubwürdigen Virtual Reality-Szenen zu Beginn von „Brain Slasher“ ab, ist Bruce Campbells Kampf gegen blutrünstige kannibalische Mutanten und deren irren Führer sehenswerter, als das Cover vermuten lässt.