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BOWIE ODYSSEE 70

Simon Goddard

Das zweite Buch von Simon Goddard über David Bowie nach „A Brief History Of Ziggy Stardust“ von 2013. David Bowie steht 1970 kurz vor seinem großen Durchbruch. Nachdem sein Schaffen bisher eher von einem überschaubarem Erfolg gekennzeichnet war, erschien es wie ein Schicksalsjahr: 1970 haben viele Akteure zueinandergefunden, die für Bowies Entwicklung als Künstler und Charakter eine entscheidende Rolle spielen sollten, unter anderem Angie Bowie, seine erste Ehefrau, Muse und unermüdliche Energielieferantin, Produzent und Bassist Tony Visconti (auch Produzent von Bowies Monolith „Heroes“ von 1980), und Marc Bolan, Freund, Konkurrent und letztlich auch künstlerischer Katalysator, mit dem er 1970 zwei Songs aufgenommen hatte, sowie Tony de Fries, umstrittener Musikmanager von David Bowie, der seine Karriere speziell in den USA steuerte, und neben Bowie auch für die Karriere von Iggy Pop und Lou Reed Impulsgeber war. Goddard, 1971 geboren, nimmt den Leser mit ins „Hippie-Paradies“ von Haddon Hall, eine viktorianische Villa in London, wo Bowie seine Kunst auslebte bis hin ins verruchte Soho und ins graue Nordengland, wo er Mick Ronson kennen lernte, seinen Yin-und-Yang-Partner und Gitarristen, mit dem Bowie bis 1973 zu Hochform auflaufen sollte. Danach trennten sich ihre Wege. Bowie hat sich und Ronson auch einmal mit Jagger und Richard verglichen, auch wenn sie beide nicht so explosiv miteinander reagierten. Gekonnt kontrastiert Goddard die trübe Tristesse der englischen Vorstädte mit dem Geist und dem Glamour des Aufbruchs dieser Zeit. Das Buch ist zugleich der Auftakt einer Serie, die mit einem Buch pro Jahr Bowies Karriere in den entscheidenden Siebziger Jahren nachzeichnet.