Das neue Album der BOUNCING SOULS ist eines, das es mit schwer macht, meine Freude darüber in Worte zu fassen. Der Grund dafür ist, dass die Vier aus New Jersey in meinen Augen die Fähigkeit besitzen, einfache, aber ergreifende Songs zu schreiben.
Viele ihrer Songs sind für mich fast zeitlose Punkrock-Songs, in denen sich einerseits die Catchyness und Gradlinigkeit früher Streetpunk/Oi!-Bands wie COCK SPARRER oder PETER AND THE TEST TUBE BABIES finden, aber andererseits auch die Melodien und die griffigen Hooklines vieler typischer amerikanischer Punkrockband zeigen.
Hinzu kommt eine gewisse emotionale Ebene, die durch die Texte, die in der Regel Geschichten des Lebens erzählen, unterstrichen wird. Die gelungene Fusion musikalischer und textlicher Elemente macht "The Gold Record" zu einer sehr gelungenen Platte.
Mit "The gold song" eröffnet die Band ihr siebtes Album und zeigt mit diesem extrem guten Punkrock-Ohrwurm deutlich, in welche Richtung die zwölf neuen BOUNCING SOULS-Songs gehen: Nachdem "Anchors Aweigh" von 2003 ein melancholisches bis nachdenkliches Album war, bezieht das Quartett auf seinem neuen Album wieder verstärkt heitere, aufgelockerte Elemente in seinen Sound ein.
Songs wie "Better things" oder "So Jersey" leben von tollen Melodien und eingängigen Refrains. Sie zeigen, dass die BOUNCING SOULS mit diesem Album ihren Weg weiter gehen und ihren sehr eigenen Stil weiter entwickeln.
Dieser Stil macht dieses Album sehr gut. Sehr gut, bis auf einen Song: "A letter form Iraq". Sicher, wie aus dem im Heft befindlichen Interview hervorgeht, ist dies ein Antikriegs-Song und ich hege keinerlei Zweifel an der politischen Integrität dieser Band, die mittlerweile zu meinen Lieblingen zählt.
Dennoch muss ein solcher Song nicht sein, von keiner Band. Denn es wird zu viel über die Schicksale der Soldaten geredet, zu wenig aber darüber, was sie im Irak tun. File under: Abu Graibh.
Und ja, ich weiß, dass die BOUNCING SOULS keine Entschuldigungen dieser und ähnlicher Taten im Irak anstrengen, sondern die Ich-Perpektive eines Soldaten nutzen, um sich gegen diesen verbrecherischen Einmarsch auszusprechen.
Diese Perspektive sagt mir aber überhaupt nicht zu, weswegen dieser Song den Gesamteindruck, den ich von diesem Album habe, ein wenig trübt. Davon abgesehen, schon eine der schmissigsten Platten des Jahres! (44:32) (9)
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