BOBBY CONN

Macaroni

Die letztjährige Neuauflage von Bobby Conns zweitem Album „Rise Up!“ auf Fire ließ vermuten, dass dort auch etwas Neues von diesem exzentrischen Popmusik-Chamäleon erscheinen würde. Und siehe da, fünf Jahre nach „King For A Day“ gibt es ein neues Lebenszeichen von Herrn Conn, an dem natürlich auch wieder maßgeblich dessen Lebenspartnerin Monica BouBou mit ihrem charakteristischen Violine-Spiel beteiligt war.

Und auch auf „Macaroni“ beweist Conn wieder sein Talent als perfekter Entertainer, der seinen slicken, mit Glamrock versetzten souligen wie funkigen Pop wie gewohnt so over the top arrangiert, dass am Ende an sich die angepeilte große Rockoper herauskommen müsste.

Dabei geht es inhaltlich um eine Abrechnung mit verhasstem Hipster-Lifestyle und Wallstreet-Gier, also Conn, wie man ihn kennt und liebt. The Artist formerly known as Conn wirkt diesmal allerdings ähnlich konturlos wie die Makkaroni-Nudel, die das Cover ziert, vieles ist hier zu seicht geraten und die Songs verzetteln sich oft in ihrer eigenen Cleverness und den um Komplexität bemühten Arrangements.

Wer Conn in der Vergangenheit mochte, wird auch auf „Macaroni“ viel Hörenswertes finden, mehr als auf anderen aktuellen Alben, aber richtig erinnerungswürdig ist der Meister nur, wenn er die Zügel loslässt und ordentlich losrockt, was zu selten beziehungsweise zu spät passiert.

Insofern ist „Macaroni“ leider zu weich und zerkocht geraten, anstatt schön „al dente“ zu sein.