BRACES

Blue Flame

1990 erschien auf dem deutschen Label Pork Pie die zweite Platte „Blue Flame“, die im Vergleich zum Debüt „Prime Cut“ in Sachen Produktion und Musikalität so viel reifer ist. Nun hatte man definitiv auch in Sachen Aufnahmen das Niveau der Kollegen erreicht und all die Ideen der Band wurden endlich professionell umgesetzt.

Es macht viel mehr Freude, dieses Material zu hören. Wie schon auf „Prime Cut“ dominierte zwar auch hier der Offbeat, der auf „Blue Flame“ auch deutlich präsenter, schärfer und schneller gespielt wurde.

THE BRACES verließen aber auch immer wieder diese Pfade, um sich in anderen Genres auszutoben. Während die poppige Note etwas in Richtung HOUSEMARTINS geht, was der Produktion sehr guttat, begab sich die Band auf Jazz-, Soul- oder Folk-Exkursionen, die ihnen gut standen.

„Boys don’t cry“ von THE CURE soll der Vollständigkeit halber erwähnt werden, nötig wäre es aber nicht gewesen. Nachdem man ausgiebig tourte, war aber 1991 vorerst Schluss. 2000 ging es in einer abgespeckten Besetzung noch einmal zur Sache, man veröffentlichte mit „Ska Got Soul“ 2002 ein durchaus respektables Comeback-Album auf Mad Butcher.

Seit 2007 ist wohl endgültig der Ofen aus. Umso schöner, dass man sich an diesen Ska-Klassiker aus Deutschland erinnert hat. Rerelease-Empfehlung der Ausgabe!