GG ALLIN AND THE MURDER JUNKIES

Blood, Shit, and Fears

GG Allin ist immer harter Stoff. Um die Shows zu ertragen, braucht man eine gute Grundlage und einen guten Magen. Blut, Schweiß, Sperma und Selbstverletzungen waren typisch für seine Shows. Oder wie er es sich auf den Arm hat tätowieren lassen: „Life Sucks Scum Fuck“.

Für viele war und ist Allin mit seiner kompromisslosen Haltung Kunst oder eben wahrer Rock’n’Roll. Für andere ist Allin einfach nur krank. Jemandem zuzusehen, wie er sich auf der Bühne selbst Wunden zufügt oder seine eigene Scheiße frisst, ist gewöhnungsbedürftig.

Oder besser nicht. Neu ist das nicht. Das gab es schon in den 1920er Jahren im Dadaismus oder später dann bei der Wiener Schule und den Aktionisten. GG Allin bringt die Extreme und (Selbst-)Zerstörung weg von den Cabarets und den Kunstbühnen und in den Rock’n’Roll.

Punk oder Rock’n’Roll sollen wieder gefährlich werden. Seine Texte und Fantasien über Gewalt, Selbstzerstörung, Sex, aber auch über Vergewaltigung oder Missbrauch an Kindern machen seine Shows noch fragwürdiger – und auch gefährlicher.

Was das Ganze soll? Das kann man sich mit dieser DVD selbst beantworten. Egal, ob man diese rohe Gewalt und Kraft gut oder schön findet: Sie berührt. Und das ist es, was diese extremen Konzert-Performances tun sollten.

Auf der DVD sind drei Shows von 1991 und zwei Bonus-Shows von 1993, fast vollständig und unkommentiert. Das Besondere an dieser DVD ist, dass auf ihr sehr späte Shows aus den letzten Jahren seines Lebens sind.

Kurz vor dem Tod durch seinen Heroin-Dämon hat er damit noch mal gezeigt, was GG Allin ausmacht. Sie sind sozusagen sein Vermächtnis. Es zeigt uns, was Allin war und was er für uns sein kann: Ein zerbrochener Spiegel für zerbrochene Leben.