So, so, EXODUS haben also Steve „Zetro“ Souza zurück ins Boot geholt. Ich bin mir fast sicher, dass sich nun eine Menge Uralt-Fans vor Freude überschlagen werden, was für mich nur bedingt nachvollziehbar ist, denn ich für meinen Teil mochte das räudig-rauhe Organ von Rob Dukes und vor allem die mit ihm veröffentlichten Alben, deren progressiver Touch mich stets begeisterte.
Selbiger ist nun parallel zum Sängerwechsel wieder weit in den Hintergrund gerückt. Vielmehr orientieren sich die Bay-Area-Helden wieder verstärkt an der alten Schule des Thrash im Allgemeinen und an ihren eigenen Frühwerken im Besonderen (inklusive Gastsolo von Ex-Gitarrist Kirk Hammet in „Salt the wound“).
Zetros keifender Gesang, welcher zuweilen stark an OVERKILLs Blitz erinnert, wird flankiert von einem knallharten Thrash-Feuerwerk, bei dem sich das Gitarrenduo Holt/Altus auf dem Schlagzeugfundament von Tom Hunting nach allen Regeln des Genres austobt.
Einem Wahnsinnsriff folgt das nächste (hört „Body harvest“ und ihr wisst, was ich meine) und ehemalige Genre-Helden wie SLAYER oder ANTHRAX bekommen hier ganz schnell gezeigt, wer heute die Hosen anhat.
Besonders positiv fällt übrigens der Basssound von Jack Gibson ins Gewicht, wurde jener doch angenehm weit nach vorne gemixt und ist so jederzeit allgegenwärtig und dennoch unaufdringlich.
Ich fasse es mal so zusammen: Die Blaupause für Thrash Metal anno 2014 heißt „Blood In Blood Out“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Michael Streitberger