BLEAKNESS

Functionally Instinct

Erster Longplayer der sympathischen Franzosen, die hier ein ziemliches Statement vorlegen, das sie, ganz nebenbei erwähnt, auch live abliefern. Auf den ersten Schmecker Post-Punk ohne die überstrapazierten 08/15-Gitarrenflirrerei, sondern vielmehr mit einem ordentlichen Schuss melodischem Hardcore-Punk aus der A-Liga (WIPERS, SEDATIVES), wuchtig gespielt und amtlich produziert.

Dazu regieren die aggressiven, heiseren Vocals mit dem leichten AMEBIX-Touch und einer KILLING JOKE-Haltung. In diesem ausgelutschten Genre definitiv mehr als nur ein Lichtblick, denn so kompakt habe ich die Kombination aus Hardcore-Tugenden, Achtziger-Jahre-Feeling und gekonnter Umsetzung lange nicht gehört.

Wenn überhaupt, denn wenn ich ehrlich bin, ist mir eine derartige Symbiose aus Hardcore und Post-Punk bisher nicht in die Gehörgänge gekommen. Da taucht auch schon mal ein Saxophon auf, nicht um des exotischen Instruments Willen, sondern weil es passt.

Das Schlagzeug ist furios gespielt, und wenn der Mann hinter seinem Instrument, das er ganz offensichtlich nicht nur als Taktgeber versteht, mal losrollt, dann läuft die Maschine verdammt rund.

Meine Fresse, was für eine Scheibe.