HANK HAINT

Blackout

Das Erste, das mich spontan schwer an dieser Platte beeindruckt, ist das Cover von GG Allins „Don’t talk to me“. Wow, wer auf die Idee kommt, daraus einen prächtigen Trash-Folk-Stomper zu machen hat meinen größten Respekt.

Und das ist erst der zweite Song, ich bin jetzt schon ganz entzückt. Es ist immer wieder erstaunlich, wo und wie der Beat-Man diese Trashperlen zutagefördert. Mr. Haint aus Südengland passt dementsprechend perfekt ins Labelroster, denn so geil wie hier ist das Erlebnis der rauh produzierten Ein-Mann-Band selten: Hier jede Menge Twang-and-Reverb-Gitarre mit guter Verzerrung, dazu sackweise geile Country-Blues-Punk-Raketen im Geiste von Hasil Adkins und immer dabei: das rhythmische Zischen einer fußbedienten Hi-Hat.

Hätte der beiliegende Infoschrieb nicht verraten, dass Hank very British ist, ich hätte ihn glatt im schwülen heißen Süden der USA verortet. Genau da, wo die Luft steht und im LSD-Rausch Roky Erickson, Captain Beefheart und der GUN CLUB die Saiten auf deiner kaputten Semi-Akustikgitarre geradeziehen, während du wie ein verletzter Kojote deinen Schmerz dem Mond entgegenbrüllst.

So dreckig wird Jack White wohl nie werden, egal, in welchem finsteren Alligatornest er seine nächsten Platten aufnehmen würde. Passenderweise beendet Hank seine hübsche psychedelische Irrfahrt genauso, wie er sie eingeleitet hat: mit einer fabelhaften Coverversion, diesmal allerdings von den guten alten GORIES.

Perfekt!