CHOKEBORE

Black Black

Ätsch, wenn ihr diese Besprechung zu lesen bekommt, müsst ihr euch als Normalsterbliche immer noch zwei Monate gedulden, bevor ihr in den Genuss dieser Scheibe kommt - veröffentlicht wird der neue Longplayer der aus Hawai stammenden, aber mittlerweile mehr Zeit in Europa auf Tour als in der Heimat verbringenden CHOKEBORE nämlich erst Anfang August.

Wer von CHOKEBORE ein weiteres mit feinem, aber gar nicht so speziellem Indierock erwartet hat, sollte sich auf eine Überraschung gefasst machen. Zwar sind sich CHOKEBORE weitestgehend treu geblieben, doch sollte man den Albumtitel durchaus als Anspielung auf die Klangfarbe der Platte nehmen - sommerliche Gefühle kommen hier nun wirklich nicht auf, stattdessen wabert Herbstnebel und fällt das Laub von den Bäumen.

Ohne wirklich wie Nick Cave zu klingen, erzeugen CHOKEBORE mit ihren bekannten Mitteln eine ähnlich düstere Atmosphäre wie die Bad Seeds zu "Your funeral, my trial"-Zeiten. Ja, und Blues ist "Black black" auch, ohne Blues zu sein, will heissen, hier schwappt das Herzeleid auf so unaufdringlich steinerweichende Weise, wie man das als Mensch mit weissem Arsch nur irgend hinkriegen kann, ohne sich die Stilmittel anderer Kulturen anzueignen.

Ein herrliches, düster krächzendes Album, bei dessen Songs ich mir aber sehr gut vorstellen kann, dass sie durch ihre unterschwellige Aggression live dann doch zu ziemlichen Krachern ausarten können.