THE BIRTHDAY PARTY waren die Essenz der musikalischen Apokalypse und das wütende Auge des Orkans in stimmiger Einigkeit. Die Australier bündelten in unvergleichlicher Weise rohe Energie, brachiale Selbstinszenierung, pulsierende Lärmekstasen und schiere Provokation, stets rücksichtslos gegenüber sich selbst und dem Publikum.
Nick Cave zelebrierte das gezielte Ausbrennen seiner selbst. Jeder Song auf „Junkyard“ (1982) ist ein destruktives Fanal. Ein gezielter Hieb mit der Peitsche. Den Soundtrack zum gelebten Untergang in Melbourne, London und zuletzt Berlin lieferten Rowland S.
Howard, Tracey Pew und Mick Harvey. Der rückkoppelungsreiche und schneidende Gitarrensound von Howard, der stoische (oft auf dem Rücken liegend gespielte) Bass von Desperado-Cowboy Tracey Pew und der oft abwesende wirkende Mick Harvey potenzierten die eruptive Brachialgewalt, die Nick Cave in seinen Vokal-Exerzitien auf der Bühne auslebte.
Gefangene wurden nicht gemacht, Überlebende trugen bleibende Schäden davon. Songs wie „Hamlet (Pow, pow, pow)“ und „Big-Jesus-Trash-Can“ geben eine ungefähre Vorstellung dessen, was in den Australiern kompromisslos wütete.
Zur bedrohlichen Selbstausgrenzung war jedes Mittel recht. „Junkyard“ ist seit 30 Jahren ein konstante Götterdämmerung geblieben und immer wieder ein emotionales Erweckungserlebnis. Das Album ist von 4AD stilsicher mit 7“ („Release the bats“) und CD neu aufgelegt worden und zwar in einer unveröffentlichten Remaster-Version von Henry Rollins.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Wolfgang Wiggers
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Daniel Matthias