BELOW THE SUN

Alien World

Dem sibirischen Quartett BELOW THE SUN gelingt es, Post-Metal jeglichen Inhalts und jeglicher Bedeutung zu berauben. Um diese Leere großspurig spürbar zu machen, bedienen sie sich bei Stanislaw Lem, dem mit „Solaris“ nicht weniger als Weltliteratur gelungen ist, die sich mit der psychischen Reaktion des Menschen auf die Isolation und die Leere auf einer Raumstation befasst sowie mit fehlgehender Mensch-Maschine-Kommunikation: halluzinatorisch, dystopisch, fatalistisch.

„Alien World“ begegnet dieser traumatischen Bewusstseinserfahrung mit einer nur zähneknirschend als experimentell zu bezeichnenden, dumpfen Version von Breitwand-Metal. Der Versuch, durch emotional heruntergetaktete Passagen beruhigende Stimmungen auszulösen, misslingt; nicht weil diese per se misslungen sind, sondern weil sie wie angeklebt wirken an die brachialen Dark-Rock-Bösartigkeiten – unorganisch, unverbunden nebeneinanderher wie schwach inszenierte Parallelmontagen in melodramatischen Spielfilmen.

„Giant monologue“ walzt mit einem maximal öden Gitarrenriff gleich das ganze Stück platt. Musiker, die sich ernsthaft mit Pseudonymen wie Vacuum und Void schmücken, wissen auf jeden Fall, dass man gar nicht plakativ genug zu Werke gehen kann.