BEHIND THE ZINES: SELF-PUBLISHING CULTURE

R. Klanten, A. Mollard, M. Hübner

Man denkt ja immer, als Punkrocker habe man so eine Art Fanzine-Alleinvertretungsanspruch, und ohne das jetzt im Detail recherchiert zu haben, so ist es wohl nicht ganz falsch zu behaupten, dass es Zines aus der Punk/Hardcore-Szene waren und sind, die prozentual seit dem Aufkommen der ersten auch so genannten Fanzines in den Sechzigern die thematische Mehrheit stellen.

Das wiederum darf einen aber nicht dazu verleiten zu glauben, es gäbe jenseits unseres Horizonts keine. Das Gegenteil ist der Fall, wie „Behind The Zines“ beweist, eine aufwendige Dokumentation einer weltweiten, aber vor allem englischsprachigen Fanzine-Szene jenseits von Gitarrenmusik.

Pauschal kann man die hier vorgestellten Hefte, die mal in winziger Auflage nur einmal erschienen sind, mal die Grenze zum regelmäßig in relativ hoher Auflage erscheinenden Magazin überschritten haben, dem Spannungsfeld aus Kunst, Mode, Design, Fotografie und Literatur zuordnen.

Mal sind es ambitioniert gemachte, aufwendig layoutete, professionell gedruckte Blätter, mal handgemachte und/oder kopierte Unikate, und die Herausgeber haben Dutzende Hefte auf je ein oder zwei Seiten sowohl in einem kurzen Text wie mittels Fotos und/oder Seitenreproduktion portraitiert.

Die Vielfalt ist erstaunlich und beeindruckend, auch wenn viele Hefte eher Design-Studenten und Kunstprofessoren als den gemeinen Punk-Zine-Leser beeindrucken dürften. Dennoch lohnt der Blick über den Tellerrand hinaus, vor allem für Menschen, die sich selbst schon mal am Fanzinemachen versucht haben.

Seltsam nur der Hinweis im Impressum: „None of the content in this book was published in exchange for payment by commercial parties or designers; Gestalten selected all included work based solely on its artistic merit.“ Eigentlich selbstverständlich, oder ...?