Arbeitsthese: Die Partnerschaft zwischen Deutschland und Japan, die ja über eine stolze Tradition verfügt (Ooops!), gewinnt einen neuen Aspekt in der Praxis, Ska-Bands, die den Einheimischen zu langweilig sind, einfach zu exportieren - Exoten-Bonus sei Dank, mit Wertsteigerung.
An sich sind die BENUTS gar nicht so übel und mit jedem Album ein wenig näher an den BUSTERS, aber diese Veröffentlichung, die allein für den japanischen Markt bestimmt ist, geht gar nicht.
Schon der Titel "Bavarian Ska Maniacs" signalisiert die Absicht, aus jedem noch so billigen Klischee(-bruch) Profit schlagen zu wollen. Oder auch ein Song wie "Ninja"... Angenommen, ich hätte ein Lied über Ninjas geschrieben und plante, eine Platte in Japan zu veröffentlichen: Ich würde den Song verstecken, vergraben, am besten vernichten, alles tun, um nicht Gefahr zu laufen, mich so einer fruchtbar ungeschickten Anbiederung schuldig zu machen.
Natürlich schreiben sie sich gleichzeitig "ska against racism" auf die Platte, aber auch "ska not war", was einen schon ins Grübeln bringt, ob Ska und Krieg tatsächlich die zur Wahl stehenden Alternativen sind, und ob nicht andererseits die BENUTS dazu beitragen, die Grenze zwischen beidem sanft zu verwischen.
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