Erster Gedanke: Sind das die BASEBALL FURIES?! Zweiter Gedanke: Ja, sie sind bloß älter geworden. Und das ist keineswegs so negativ gemeint, wie es vielleicht klingen mag. Ihre anderen LPs waren halt der totale Hasspunk-Overkill, betrieben in einer versifften Garage, knietief in leeren Dosen, Rotze und schlechter Stimmung watend, wenn auch „Let It Be“ schon etwas gemäßigter war.
Hierfür aber haben sie doch wohl einen Haufen kalten wavigen Sound à la WIRE gehört, auch Richard Hell und Konsorten würden sie wahrscheinlich nicht von der Bettkante stoßen, vergessen bei allem aber nicht ihre eigene unverkennbare Art Songs zu schreiben und nach BASEBALL FURIES zu klingen, was nicht zuletzt an der Spielweise der Gitarristen und der Stimme des Sängers liegt.
Die immer schon präsente verzweifelte, negative, hasserfüllte Stimmung schlägt einem auf „Throw Them To The Lions“ halt nicht mehr so geballt in die Fresse, kommt eher bedrohlich und unterschwellig, was der Band für mich einen ganz neuen Reiz verleiht, und ich war vorher schon großer Fan der Band.
Diese ist mittlerweile übrigens schon einige Zeit aufgelöst, so dass man wohl erst mal nicht in den Genuss kommen wird, diese Songs auch mal live zu hören. Warum die Furies eine der wohl unterbewertesten Bands sind, ist mir übrigens ein totales Rätsel.
Aber das trifft zum Beispiel auf die GOLDEN BOYS ja leider genauso zu.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Alex Strucken