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BARRY ADAMSON

Know Where To Run

Offensichtlich im Zuge von Barry Adamsons sehr literarischer und düsterer Autobiografie „Up Above the City, Down Beneath the Stars“ von 2021, in der er seine Zeit als Mitglied von MAGAZINE und NICK CAVE & THE BAD SEEDS aufarbeitete, wurden in letzter Zeit auch die meisten seiner Platten von Mute als CD und LP neu aufgelegt. So jetzt auch Adamsons bis dato letztes Album „Know Where To Run“, ursprünglich 2016 auf seinem eigenen Label Central Control erschienen – danach gab es 2021 nur noch die EP „Steal Away“ – und überwiegend von Adamson im Alleingang eingespielt. Grundsätzlich konnte mich Adamson eigentlich immer begeistern mit seinem Faible für die Soundtrack-Komponisten der Sechziger und Siebziger Jahre, deren Einflüsse er ergänzt um klassischen Soul, Jazz und Pop virtuos und klug zu einer zeitgemäßen, extrem groovenden Noir-Tanzmusik verschmolz. Zwar war „I Will Set You Free“ von 2012 in Adamsons Schaffen ein eher schwaches, wenn auch für ihn immer noch typisches Album, das allerdings wirklich erinnerungswürdige Momente vermissen ließ. Der Nachfolger „Know Where To Run“ war diesbezüglich wieder deutlich gelungener und wirkt auch sieben Jahre später immer noch musikalisch äußerst stimmig. „Know Where To Run“ bietet eigentlich alles, was Adamson bereits seit seinem Debüt „Moss Side Story“ von 1989 ausgemacht hat, angefangen beim schönen Instrumental-Opener „In other worlds“ mit seinen deutlichen Soundtrack-Referenzen. Alles verpackt in einen selten wirklich sperrigen, angenehm eingängigen Gesamtsound, weshalb sich „Know Where To Run“ (neben „Back To The Cat“ von 2008) auch als guter Einstieg für Neulinge anbietet.