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GRACE.WILL.FALL

Barren By Design

GRACE.WILL.FALL sind ein Phänomen. Immer, wenn der Name auftaucht, bin ich überrascht, dass es die Band immer noch gibt. Aber sei’s drum, auch nach 18 Jahren GRACE.WILL.FALL klatscht „Barren By Design“ einem so um die Ohren, dass mir die Anfangsvermutung, man könnte hier musikalisch Angestaubtes vorgelegt bekommen, direkt peinlich ist. Dennoch kam der Verdacht nicht von ungefähr: Das letzte Album „No Rush“ ist immerhin schon sechs Jahre alt. Wem GRACE.WILL.FALL von kein Begriff sind, der kann mittlerweile wohl vermuten, dass es sich hierbei nicht um Easy Listening handelt. Vielmehr stellen GRACE.WILL.FALL eine Brücke dar zwischen dem Post-Hardcore der späten Neunziger à la REFUSED und den in den Nuller Jahren allseits beliebten metallischeren und chaotischeren Spielarten des Hardcore. Im Vergleich zum Vorgänger ist „Barren By Design“ eine weitaus erdiger und sludgiger anmutende Platte, die enorm energie- und ideengeladen daherkommt und zeitweise an EVERY TIME I DIE oder KVELERTAK erinnert. „In case for humanity“ bildet exemplarisch die Bandbreite ab, wenn wahlweise zwischen Stampfen und Knüppeln, Singen und Schreien gependelt wird. Trotz aller Abwechslung ist „Barren By Design“ unterm Strich ein gutes, aber anstrengendes Album, das nicht nur alte Hasen begeistern dürfte.