Eine ganz schön billige Masche, die allerdings immer wieder zu funktionieren scheint: laszive Saxophon-Klänge zu schmierigen Bar-Jazz- und Twist-Melodien sollen bestens dazu geeignet sein, Menschen dazu zu bewegen, sich ihrer Kleidung zu entledigen.
Link Protrudi und seine JAYMEN hatten damit in ihrer „Slow Grind“-Phase beste Erfahrungen gemacht, ebenso die spanischen IMPERIAL SURFERS. Die SÉPARATWISTS aus der abtrünnigen Provinz des frankophonen Teil Kanadas versuchen sich nun auch an Instrumentals im „Las Vegas Grind“-Stil, also Lupenreine Strip-Intros, die jede Titty-Twister-Party in Gang bringen.
Neben drei eigenen Stücken twistet die Combo durch elf gestandene Coversongs, die als Genreklassiker gelten: zwei Mal Henry Mancini („Pink Panther“ und „Peter Gunn“, „Sleepwalk“ von den Farina-Brüdern, John Barrys „The stripper“ und Phil Upchurchs „You can’t sit down“ sind dabei die heißesten Tracks, aber auch Surf-Nummern wie „Comanche“ (nicht die Link Wray-Nummer, sondern die aus „Pu2 Fiction“ bekannte REVELLS-Version).
Das Album macht über die komplette Spielzeit von unter einer halben Stunde ein Riesenvergnügen, bleibt gänzlich ohne Füller und wenn’s denn mal zu Ende geht, dreht man einfach wieder um, und die Party geht weiter.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Gereon Helmer