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BAD COP/BAD COP

The Ride

Kann man mit einem Bandnamen näher am Puls der Zeit sein? Ich glaube nicht. Das dritte Album der kalifornischen Musikerinnen kommt standesgemäß über Fat Wreck, womit wir den Sound der Band ja schon abgesteckt haben. Fans der labeltypischen Klänge können hier nichts falsch machen, es gibt melodischen, kalifornischen Punkrock mit textlich jeder Menge kritischen Untertönen. Da wird die Brustkrebserkrankung von Sängerin Stacey Dee thematisiert, dass sich Bassistin Linh – Trump sei Dank – auf einmal als Flüchtling in dem Land fühlt, in dem sie aufgewachsen ist, und und und. Eigentlich will man ja die Kiste nicht aufmachen, aber es zeigt sich ein Unterschied, dass hier nur Frauen in einer Band spielen, weil der Blickwinkel und die Themen anders sind. Und das ist verdammt erfrischend, wenn man bedenkt, dass das im Hardcore und Punk immer noch nicht selbstverständlich ist. Aber wer nur auf das Musikalische hört, bekommt hier eben auch eine hervorragende, kalifornische Punk-Platte geliefert.