Ja, die ach so schönen 80er Jahre erfreuen sich dieser Tage ungebremster Beliebtheit. Jung und alt erfreuen sich an NDW-Musik und kleiden sich bei H&M wie Nena ein. Doch scheinen alle Liebhaber eines zu vergessen: Die 80er standen nicht nur im Zeichen des Pop, sondern ein bestimmtes Klientel wollte mehr.
Ich rede von der guten alten Spandexhose, der Haarspraymatte, rosa Lippenstift, Rotzbremse und ordentlich Haaren auf der Brust, kurz gesagt Hardrock, wie ihn MÖTLEY CRÜE, POISON und ähnliche Vertreter der Zeit auf den Punkt brachten.
Auch in Schweden muss es derlei Gestalten gegeben haben, denn sonst würde es heute wohl keine Bands wie GEMINI FIVE geben, die mit "Babylon Rockets" diesen Bereich der heutigen Retrowelle erobern wollen.
Mein Einverständnis haben sie, denn das Album macht Spaß und man überlegt teilweise ernsthaft, ob Spandex die Ladies nicht doch in Raserei versetzten kann. Hard und insbesondere Glam Rock hat sich, glaub ich, nie wirklich ernst genommen und das tun die vier Skandinavier auch nicht.
Den ersten Höhepunkt, nach vier knallenden "Babylonraketen", bildet dann "Hardcore" - eine waschechte Ballade, bei der musikalisch bei jedem alle 80er-Haarspraydämme reißen müssen. Danach wird ohne Kompromisse so weiter gemacht, dass es Mr.
Big und schließlich auch dem guten Jon Bon Jovi warm ums Herz werden kann. Die Rede ist von "Chemicals between us", der zweiten Schmalznummer. Ich lach mich weg. Einfach mal reinhören und dann Spandexbuchsen kaufen.
Ihr werdet dafür geliebt werden. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Carsten Hanke
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