DIE HAUPTSTADT DES TEUFELS

Axel Schnell

Axel Schnell ist promovierter Literaturwissenschaftler, war als Tageszeitungsredakteur tätig und schreibt seit einiger Zeit als freier Autor unter anderem Reden für Vorstände und Politiker sowie Firmenbücher.

Vielleicht sind es ja diese Tätigkeiten, welche ihn zu „Die Hauptstadt des Teufels“, diesem Buch, in dem das uralte Böse (das sehr Böse) gegen die Hölle (das Böse) kämpft, inspiriert haben.

Zumindest gefällt mir der Gedanke, dass dem so sein könnte ... Wie auch immer, der „Held“ dieser Geschichte, Alexander Sturm, gerät in den Bann des Bösen, welches auf bestimmte Art und Weise mit dem sehr Bösen verbunden ist.

Dieses muss er erst einmal auf die Reihe kriegen und entwirren. Das gelingt in kleinen Schritten im Laufe der Geschichte, ist spannend und humorvoll gemacht, auch wenn mir einige Passagen, in denen es in Versform zum Beispiel um „Die Litanei des Satans“ oder „Anrufung des großen Cthulhu“ geht, ein wenig zu lang sind.

Ansonsten gibt es im Kontrast zu diesen fast schon biblischen Ausführungen (von der Textform her) zuhauf abgehangene und witzige Dialoge, welche die bombastische Sprache und bedrohliche Szenerie immer wieder konterkarieren.

Außerdem ist das Böse durchaus sympathisch und schräg. Die finale Schlacht zwischen dem Bösen und dem sehr Bösen beginnt zum Ende hin in Hamburg und rollt unaufhaltsam über die A7 Richtung Hannover, der Stadt, in welcher die Story spielt und die den Kern des Buches ausmacht – denn Hannover ist die Hauptstadt des Teufels! Weitere Schlagwörter: Sternengezücht, Dämonen, H.P.

Lovecraft, Blackwood, Necronomicon. Aus meiner Sicht ein gelungener und äußerst kurzweiliger Cocktail.