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CLUSTERSUN

Avalanche

Das mit Manic Depression kooperierende ebenfalls französische Icy Cold-Label ist seit einer ganzen Weile schon Garant für exzellente Releases aus dem Post-Punk/Goth/Coldwave-Sektor, und da machen auch CLUSTERSUN aus Catania, Italien keine Ausnahme. Die haben mit „Out Of Your Ego“ (2014) und „Surfacing To Breathe“ (2017) schon vor „Avalanche“ zwei Alben veröffentlicht und packen mich mit ihrem neuesten Output sofort. Marco Chisari (voc, bs), Mario Lo Faro (gt) und Andrea Conti (dr), Meister des halligen Reverb-Sounds, erzeugen dadurch sowohl Weite wie auch Druck, schleichen eher entspannt durch ihre Songs, bauen aber ganz subtil Härte und Intensität auf, was mich an die Masche von MOGWAI erinnert, live einen Song leise zu beginnen und mit schmerzender Lautstärke zu beenden. Klanglich sehe ich deutliche Parallelen zu A PLACE TO BURY STRANGERS, dann blitzen da aber auch immer wieder JOY DIVISION auf, wobei das nie wie Nachahmen wirkt, es sind vielmehr Melodiefetzen und diese „singende“ Gitarre. Marcos Gesang ist tief in das Bass-Gitarre-Geflecht eingebettet, verschwindet bisweilen fast darin. Faszinierend, wie das Trio dunkel dronende Soundschicht auf Soundschicht packt und dabei eine enorme Nachdrücklichkeit erzeugt, die durchaus auch in psychig-krautige Gefilde ausufern kann.