Wer den „Chaostage“-Film von Tarek Ehlail gesehen hat, erinnert sich vielleicht an den Punker, der da am Anfang durch den Baumarkt turnt. Das war Ullah, der Sänger der Köln/Düsseldorfer Deutschpunk-Band AUWEIA!.
Im Rausgehen ruft er noch: „Dat ist Punk, dat raffste nie!“, das ist der Refrain ihres beliebten Stücks „Punk, Aller!“ – und zugleich so was wie der Wahlspruch der Band. Szenenwechsel. Brühl im Sommer 2009.
AUWEIA! spielen, wieder mal, ein Soli-Konzert. Vor der Bühne steht ein Punk mit einem riesigen Sombrero, Ullah erklärt ihn für heute zum „Bürgermeister“, er darf bestimmen. Er will, sie sollen weiterspielen.
Fratzengballer, Pogo-pogo, aber der Strohhut bleibt oben. Und irgendwann bin ich mir sicher: Punk war noch nie so geil wie heute! Von AUWEIA! war ewig lange nur das geniale Split-Tape mit T.O.D.
zu bekommen. Dann hieß es, bald kommt irgendwas raus auf Vinyl. Ein weiteres Jahr vergeht, auch das ist Punk. Aber nun gibt es – als Co-Produktion von Plastic Bomb, Human Parasit Pladden, Maniac Attack, Anarcho Punx, Fight The System, Bomb All und Terror Tubbies Records – „There’s No Freedom, There’s nur Scheiße!“, eine LP mit allen Schikanen, limitiertes grünes Vinyl mit Download-Code plus ein süßer Aufnäher.
Das Artwork mit dem Leopardenmuster drumherum stammt von Drummer Ruben (moros-pix.de), einem begnadeten Grafiker. D.I.Y., Aller! An manchen Tagen wacht man auf und denkt: Auweia ... An manchen Tagen hilft nur Deutschpunk.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Ute Borchardt