Eine Indie-Band, die ihr Album selbstveröffentlicht und nicht einfach hofft auf schlechten Band-Contests vom Trendscout des Abends entdeckt zu werden? Sympathisch. Und dann noch aus einer Stadt, die man nur kennt, weil man an ihr vorbeifährt, wenn man dann doch mal ins Sauerland fahren sollte.
Tanzbarer Wave-Punk im 4/4-Takt, mit leicht verstimmten Gitarren, ein paar Keyboardsounds und relativ eingängigen Hooklines ist sicher nichts Neues, aber es kann auch ohne PR-Management funktionieren und Spaß machen.
Die Band haut auch nicht komplett um, aber die Erkenntnis, dass sie "für die U-Musik das sind, was B-Movies für die Filmkunst sind" zeigt, das man selber weiß, was los ist. Der kleinste gemeinsame Nenner bei den Einflüssen sollen THE NOTWIST, FORWARD RUSSIA, THE SMITHS, IDEAL aber auch ABBA und die MELVINS sein und das verwirrt dann schon was.
Trotzdem höre ich das Album jetzt schon zum mindestens dritten Mal und muss immer wieder mitwippen. An guter Laune liegt es sicherlich nicht, da die mir gerade abhanden gekommen ist, daher räume ich HOW TO LOOT BRAZIL ein paar Bonuspunkte ein und hoffe, dass es in Zukunft nicht so abwegig ist, das kleine Mädchen mit Pony und Pünktchenkleid ihren Hintern auch mal zu Bands bewegen, die nicht aus dem Königreich kommen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Christoph Parkinson
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