Austin Lucas ist einigen durch sein mit Chuck Ragan aufgenommenes Album „Bristle Ridge" und ihre gemeinsamen Tour ein Begriff geworden. Und wer sich die Credits auf jenem fantastischen Splitalbum genauer angeschaut hat, weiß, dass Chuck Ragans Texte sich durch ihre Geradlinigkeit, Austin Lucas' Texte hingegen sich durch das ständige Zweifeln auszeichnen.
So findet sich in „Wash my sins away" eines der Leitmotive, nämlich die Anrufung Gottes, als stieße das Individuum bei der Bewältigung seines persönlichen Schicksals an seine Grenzen. Auch an anderer Stelle werden religiöse Bilder bemüht, so im großartigen Titeltrack: „You wear wings of white but I smell your hellfire", und so hat man insgesamt das Gefühl, als stünde des Protagonisten persönliches Armageddon kurz bevor - das düstere Artwork in Schwarz-Gold tut dazu sein Übriges.
Ich habe eine Schwäche für solche Szenarien, außerdem sind religiöse Bezüge aus dem amerikanischen Folk nicht wegzudenken. „Somebody Loves You" ist ein wirklich gutes, authentisches Folk-Album eines großartigen Musikers, dem allerdings mitunter die emotionalen und musikalischen Ausschläge fehlen.
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