Der Titel ließe auch auf eine Live-Platte schließen, tatsächlich geht es auf dem neuen Studioalbum von Austin Lucas um das Leben und Überleben, nicht zuletzt angesichts der immer noch aktuellen Corona-Situation. Lucas ist Amerikaner, lebt aber in Prag und hat dieses Album während des ersten Teil-Lockdowns in Deutschland aufgenommen. Das hat schon etwas Kosmopolitisches und so darf man auch die inhaltliche Seite des Albums verstehen, da sich Lucas in ausgesprochen deutlicher Weise positioniert: gegen jede Art von Rassismus und vor allem gegen dessen weltweite Ausbreitung. Wer die geistigen Brandstifter des neu erstarkenden Nationalismus sind, ist bekannt, sie befinden sich in zu vielen Ländern aktuell an der Macht. Allein für diese Botschaft, die Lucas auf seiner Platte manifestiert, gebührt ihm schon größtes Lob. Dass er es auch noch in Songs zu packen weiß, die mehr als nur den Hauch von Indierock atmen, ist mehr Punk, als es manch lärmender Haufen zustande bringt. Letztendlich ist er ein begnadeter Sänger, der, wie ich bereits bei seinem letzten Album erwähnte, über eine stimmliche Bandbreite verfügt, die man bei nur wenigen anderen Künstlern zu hören bekommt. Zu sagen bliebe noch, dass sein aktuelles Musikvideo zu dem Song „Already dead“, der die Platte einläutet, wohl das politisch stärkste und aussagekräftigste seit langem ist.
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