AT THE GATES

To Drink From The Night Itself

Vier Jahre sind seit dem gutklassigen Comeback-Album „At War With Reality“ ins Land gegangen. Anders Björler hat seinen Bruder und den Rest der Band mittlerweile hinter sich gelassen. Mit „To Drink From The Night Itself“ schwingen sich AT THE GATES auf ,um den Rucksack, der ihnen nach „Slaughter Of The Soul“ tonnenschwer auf dem Rücken hing, endgültig abzustreifen. War „At War With Reality“ atmosphärisch und strukturell noch stark an den 1995er Meilenstein angelehnt, schwimmt man sich künstlerisch nun endlich frei. Die eigene Historie vergisst man dabei natürlich nicht. Viel mehr ist es so, als hätte das Songwriting-Team Lindberg und Björler sich weit in die Vergangenheit der Band zurückbewegt, um den Spirit und die Progressivität der Anfangstage wieder aufleben zu lassen. „Daggers of black haze“ oder „The colours of the beast“ zeugen von einer wiedererstarkten Kreativität. AT THE GATES schlagen Haken, machen sich von alten Formeln frei. Der Verlust ihres Hauptsongwriters scheint im Nachgang für die Schweden einem Segen gleich zu kommen. Nach 28 Jahren (mit Unterbrechungen) öffnet man sich so eine neue Tür, die in der alten Konstellation wohl (noch) verschlossen geblieben wäre. „To Drink From The Night Itself“ ist so als mutiges Album zu sehen, welches gleichermaßen die (alten) Stärken, als auch eine neue Flexibilität im Songwriting zur Schau stellt.