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ARSEN

Suicide And Grief

Holla! ARSEN drehen ihren Fleischwolf auf die nächste Stufe. Immer noch ein brutales Brett, aber die schiere Schwere wird durch eingestreute Flächen aufgelockert, alles klingt transparenter, ein Synthesizer hält sich bedeckt im Hintergrund und drängt sich auch mal in den Vordergrund, die Gitarre klingt an manchen Stellen nahezu versöhnlich, zärtlich, um dann wieder die gnadenlose Wand mit einem großen Riff hochzufahren, außerdem gibt es weit mehr als nur einen Akkord pro Song. Selbst der Gesang variiert hier im Vergleich zum Erstwerk an den richtigen Stellen, was das Ergebnis zugänglicher macht, ohne am Ende an Brutalität zu verlieren. Kurz geht natürlich immer noch nicht, aber wir reißen diesmal keine sieben Minuten. Beim vierten Durchgang weiß ich auch, an welches uneingelöste Versprechen mich diese LP erinnert. Das wäre die Platten gewesen, die ich mir von PARADISE LOST nach „Gothic“ und von AMEBIX nach „Monolith“ gewünscht hätte, aber nie bekam. Diese verdammte Tiefe, diese vollkommene Hoffnungslosigkeit und Schwärze auf der einen Seite, auf der anderen diese faszinierende Schönheit dieses Megalithen, auf dem man die feinen Muster erkennen kann, wenn man denn dafür ein Auge hat. 1A-Produktion und eine Platte, die tatsächlich auch auf einem der ganz großen Metal-Labels hätte erscheinen können und müssen, damals im letzten Jahrtausend.