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DEAD END TRAGEDY

Anti Life Anti You

Puh, das ist schwere Kost. Fangen wir mit dem Musikalischen an. Beatdown-Geballer ab Sekunde eins, vom Gesang versteht man nix, gehört sich ja auch so. So knüppelt man sich durch alle zehn Songs, mal auf Englisch, mal auf Deutsch. Kurze Pausen zum Durchatmen gibt es maximal in „Aggression“, wenn zwar Tempo, aber nicht die Härte runtergefahren wird, und in „Mit rostigen Nägeln“, der mit verzweifelten Schreien zu düsteren Elektrobeats aber auch nicht gerade fröhlich daherkommt. Auch Inhaltlich wird es düster: Sänger Raphael hat die Texte während seines Aufenthalts in einer Nervenheilanstalt geschrieben, die verstörenden Bilder kommen dadurch äußerst authentisch rüber. Ob aber 2021 noch homophobe Entgleisungen herhalten müssen, weil man über Weicheier schimpfen will, und man frauenfeindliche Bilder zeichnen muss, auch wenn diese „nicht so gemeint sind“, ist mindestens fraglich. Alles in allem ist „Anti Life Anti You“ ein Brett von einer Platte, die wohl ihren therapeutischen Zweck für mindestens ein Bandmitglied erfüllt hat. Ich für meinen Teil habe trotzdem keinen Bock, mir solche Hassbrocken anzuhören, wenn man sich unter dem Vorwand, dass man nicht politisch korrekt sein will, solchen Fantasien und homophoben Verunglimpfungen hingibt.