LINCOLN

Anne-Claire, Jérôme und Olivier Jouvray

Lincolns im ersten Band noch eher unsympathische rohe und brutale Art weicht im zweiten Band dieser im französischsprachigen Raum recht erfolgreichen Serie zunehmend einem unwirschen und wortkargen „Lucky Luke“-Stil (inklusive wörtlichem „I’m a lonesome cowboy“-Zitat).

Lincoln tut mit mürrisch-verdrießlichem Gesicht, was eben getan werden muss. Als Anführer einer Bande junger Grünschnäbel taugt er zwar nur bedingt, aber mit freundlicher Unterstützung von Gott und Teufel hilft er den jungen Kerlen schließlich doch, ihre Bestimmung zu finden.

„Lincoln“ ist mit seinen absurd überzeichneten Charakteren und unerwarteten Wendungen nicht nur gleichzeitig komisch und kurzweilig, sondern bis zu einem gewissen Grade auch historisch fundiert: Das Unrecht, das den Indianern in diesem Band widerfährt, hat es in dieser und ähnlicher Form auch tatsächlich gegeben.

Zwar kann man Band 2 durchaus mit Vergnügen lesen, ohne den ersten Band zu kennen, da es sich um eine fortlaufende Geschichte handelt, gehen dabei allerdings ein paar Feinheiten verloren.