ANDRE WILLIAMS & THE SADIES

Night And Day

Erst kürzlich erschien mit „Hoods And Shades“ auf Bloodshot ein neues Album des inzwischen 75-jährigen Andre Williams, eine der Legenden der Detroiter R&B-Szene in den Sechzigern, jetzt folgt bereits ein weiteres mit den kanadischen Alt.-Country-Erneuerern THE SADIES.

Allerdings begann diese Zusammenarbeit zwischen Williams und der Band aus Toronto bereits 2008, als Weiterführung ihres exzellenten Albums „Red Dirt“ (Bloodshot) von 1999, wurde aber dann auf Eis gelegt, weil der Black Godfather mit gesundheitlichen und juristischen Problemen zu kämpfen hatte.

Und ähnlich wie auf „Hoods And Shades“ ist Williams jetzt auf „Night And Day“ völlig „clean and sober“, klingt dadurch aber nicht weniger authentisch und mitreißend, wenn er leicht nuschelnd und murmelnd, aber ebenso bedrohlich grollend über sein Leben sinniert und sein Selbstverständnis als Schwarzer in den Staaten.

War „Hoods And Shades“ teilweise leider eine etwas fade, wenig abwechslungsreiche Angelegenheit gewesen, liefern die Good-Brüder mit ihrem fantastischen Gitarrenspiel genau den richtigen Unterbau aus Blues und Country für Williams, der in diesem Umfeld trotz düsterer Themen regelrecht aufblüht und seinem früheren Ruf als Mr.

Rhythm deutlich besser gerecht wird. Kein uneingeschränktes Meisterwerk, aber in jedem Fall ein schöner Beleg für die stimmige Chemie zwischen Williams und den Kanadiern.