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PLIZZKEN

... And Their Paradise Is Full Of Snakes

Aus Morschen Rock City, ungekrönte Hauptstadt des musikalischen Untergrundes, erreichte mich bereits vor einigen Wochen eine Eilmeldung mit dringender Empfehlung zum Kauf dieser Langspielplatte. Berechtigt und fundiert, wie der eingehende Praxistest im Rahmen dieser Rezension belegen konnte. Ein erster Fokus des Schaffens von PLIZZKEN kann im Nordosten der britischen Insel verortet werden. Heimat von Hafenarbeitern und Zentrum des Schaffens von Mensi und seinen Marodeuren ANGELIC UPSTARTS, deren kämpferisches Klassenbewusstsein sich zwischen den Eckpfeilern „Lust for glory“ und „I won’t pay for liberty“ auch im Erbgut von PLIZZKEN manifestiert hat, willkommen zum letzten Tango in Göttingen. Ein Schwof auf den Barrikaden, bei dem nicht von ungefähr auch immer wieder RED LONDON-Momente in den Songs aufblitzen. Ein roter Faden, der jedoch weit abseits verstaubter Vergangenheitsbewältigung zu verstehen ist. Frischzellenkur für die „Revolution Times“ der Gegenwart, Gassenhauer-Qualitäten englischer Radaubrüder werden mit Umweg über den melodischen Punk der amerikanischen Westküste gemeistert, die Hammond-Orgel brilliert als Sahnehaube während Billy Idol nur anerkennend seine Schnute ziehen kann.