RUBELLA BALLET

Anarchy In The U.V.

Als Geburtsstunde von RUBELLA BALLET gilt ein Auftritt von CRASS im Jahre 1979: Da forderte die Band das Publikum auf, auf die Bühne zu kommen und selbst Musik zu machen. Unter denen, die D.I.Y. so wörtlich nahmen, waren Sid von FLUX OF PUNK INDIANS (Drums) sowie seine Freundin Zillah Minx, die sich das Mikrofon griff.

Aus der einmaligen Aktion wurde in der Folgezeit eine feste Band, die sich bald schon allein optisch von der damaligen Anarchopunk-Szene mit bevorzugt schwarzer Kleidung unterschied: Zillah wird als Erfinderin des „Day-Glo Death Rock“ angesehen, trug statt schwarzer Klamotten solche in grellen Neonfarben — schade, dass die Fotos im Booklet alle schwarz-weiß sind ...

Andere (frühe) Bandmitglieder waren Pete Fender und Gem Stone, deren Mutter Vi Subversa von den POISON GIRLS ist. Auf dem POISON GIRLS-Label Xntrix erschien dann 1982 auch die 9-Track-Cassette „Ballet Bag“, deren Songs hier genauso enthalten sind wie die der 4-Track-EP „Ballet Dance“ von 1982, des Debütalbums „At Last It’s Playtime“ von 1985 und die 12“-Version des wohl einzigen Hits, den die Band hatte, „Money talks“ von 1985.

Da war ihre Musik im Vergleich zu den frühen, seltsam spröden Aufnahmen mit funkigem Touch schon etwas konventioneller Goth-Rock geworden – eine zeittypische Entwicklung. Eine umfassende Zusammenstellung einer (zu Unrecht) gerne übersehenen Band, der 2009 ein zweiter Teil mit Aufnahmen von 1985 bis heute folgen soll, denn RUBELLA BALLET lösten sich nie auf, spielen bis heute sporadisch Konzerte.

Im dicken Booklet findet sich eine Bandhistory nebst Diskografie, Fotos, Texte, Zeitungsausschnitten und so weiter.