Die LEAVING TRAINS hatte ich irgendwie immer in die falsche Schublade gepackt. Hätte ich irgendwann mal in einem Indie-Plattenladen gearbeitet, so ständen ihre Platten jetzt in der Alternative Folk/Country-Kiste.
Aber weit gefehlt, das ist dann doch ziemlich netter Garagerock. Nach einer Handvoll vermutlich auch netter Studioalben schieben die LEAVING TRAINS jetzt mal eine Live-CD hinterher. Und darauf werden die verschiedenen Schaffensperioden mit vier unterschiedlichen Besetzungen zusammengefasst.
Ein paar Stücke von einer Show aus Philadelphia 1987, dann einige Songs, die 1989 in Holland aufgenommen wurden, und dann noch aktuellere Aufnahmen, entstanden 2002 für eine Live-Radio-Show auf einem winzigen Sender in L.A.
Erstaunlich ist die Konstanz der Band, ist Sänger/Gitarrist Falling James doch der einzige, der die fast zwanzig Jahre dauernde Bandgeschichte hindurch dabei war. Und wie hört sich das an? DEAD MOON ohne Krächzgesang, dafür nölt Falling James mit ähnlich knarzigem Organ wie Monoman Jeff Connolly, allerdings noch etwas aggressiver.
Fazit: Gute Live-CD, denn sie weckt das Bedürfnis, bei einer hoffentlich bald stattfindenden Show der Band mit einem Bier in der Hand vorne rechts neben den P.A.-Boxen zu stehen und die Matte zu schütteln.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Gereon Helmer