Während wir alle darauf warten, endlich wieder auf Konzerte gehen zu können, entschieden sich JINJER dazu, Live-Aufnahmen zu veröffentlichen. „Alive In Melbourne“ ist unverkennbar live, was nicht zuletzt an den vielen Ansagen und dem deutlich hörbaren Publikum liegt. Die Songs sind dennoch so sauber und präzise gespielt, dass man stellenweise das Gefühl haben könnte, es sei eine Studioversion. Wer JINJER aber bereits live erlebt hat, weiß, dass das ukrainische Powerquartett durchaus in der Lage ist, so enorm tight zu spielen. Insbesondere die rhythmische Raffinesse der Band lässt Fans staunen und besitzt einen unwiderstehlichen Groove. Songs wie „Teacher, teacher!“, „I speak astronomy“ und „Perennial“ wirken live noch etwas roher und aggressiver als die Studioversionen und unterstreichen die Härte in der Musik von JINJER. Aber auch die cleanen Parts fallen nicht aus der satten Produktion heraus und werden von Tatiana Shmailyuks grandiosem Gesang abgerundet. Ohne Intro und Outro liefern JINJER eine 15 Track starke Setlist, die keinen Song vermissen lässt und durch die Reaktionen des Publikums einen Charme vermittelt, der in Zeiten der Pandemie schmerzlich vermisst wird. Ein kleiner Trost, der zumindest bei geschlossenen Augen für einen kurzen Moment die Illusion erzeugen kann, wirklich auf einem Konzert zu sein.
© by - Ausgabe # und 19. Juli 2021
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© by Fuze - Ausgabe #85 Dezember/Januar 2020 und Rodney Fuchs
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Rodney Fuchs