DIRK GEIL

Alien With A Double Chin

Ein etwas pummeliger Helmut-Kohl-Doppelgänger mit dem für unfreiwillig Kalauer sorgenden Nachnamen „Geil“ ist seit langen Jahren die treibende Kraft hinter den „Bonn Stomp“-Konzerten, bei denen die impertinentesten Rock’n’Roll-Sounds von Bands aus allen sieben Kontinenten bereits zu hören waren.

Zum fünfzigsten Geburtstag hat sich Geil (hihi ...) in Zusammenarbeit mit dem rührigen Münchener Off-Label ein erstes eigenes Album gegönnt. Es beschäftigt sich dann natürlich auch mit Themen für Männer in der zweiten Lebenshälfte, also Doppelkinne, Alopecia und natürlich allerlei hier nicht näher genannten nicht jugendfreien Themen.

Musikalische Schützenhilfe bekam der rüstige Jubilar dabei von seiner Begleitcombo FENDERSONS (die auch Jonah Gold immer wieder treue Dienste leisten), Zudem ist noch ein ganzer Stall an illustren Stargästen mit an Bord, so etwa Jancee Warnick an der Pedal-Steel-Gitarre.

Besonders erwähnt werden muss unbedingt der lange verschollen geglaubte leibhaftige Elvis Pummel, der den Song „Elvis (We have to do that little thing)“ stemmt. Bemerkenswert auch der Beitrag von Slim Oddball, der ebenfalls nach Inaktivitätsphase hier wieder mal mit seiner unnachahmlichen Minimalblues-Gitarre zu hören ist.

In der Summe ergibt das ein ungemein unterhaltsames Album voller Insider-Jokes, rotzigem Humor mit hoher Zotenquote und einer ganzem Menge schepperndem Trash-Rock’n’Roll. Alle Beteiligten sind hier mit deutlich hörbarer Spielfreude zugange, es ist ein gelungenes Kabinettstückchen der bundesstädtischen Rock’n’Roll-Schickeria mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor!