AKIMBO

Harshing Your Mellow CD

AKIMBO aus Seattle machen es dem Rezensenten nicht leicht, seinen Lesern ihre Musik zu beschreiben. Also helfen nur billige Tricks und ein Blick auf die Link-Liste auf der Website der Band, livetocrush.com.

Sucht man sich dann dort Bands wie KYLESA, THE PLOT TO BLOW UP THE EIFFELTOWER oder die LORDS (nein, nicht die deutsche Beatband aus den Sechzigern) aus und ergänzt das durch MELVINS, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, BLACK FLAG, JESUS LIZARD und NEUROSIS (die frühen!) dann verwirrt das zwar den Leser, aber der Rezensent ist mittels Namedropping fein raus.

Oder anders: Komplex, vertrackt und in Gedanken immer schon einen Takt weiter einerseits, aber unheimlich wuchtig, sofort auf das Wesentliche kommend und auch eingängig anderseits, sind AKIMBO Ton gewordener Irrsinn, der aber sofort einleuchtet.

Mit dieser Verwischung von Genregrenzen zwischen Hardcore, (Punk-)Rock und düsterem Metal haben AKIMBO in den letzten Jahren vier Alben gefüllt, von dem das letzte "Forging Steel And Laying Stone" via Alternative Tentacles veröffentlicht wurde.

"Harshing Your Mellow" war 2001 ihr Debütalbum, ist längst vergriffen und wurde jetzt von AT mit neuem Coverartwork neu aufgelegt. Im direkten Vergleich fällt da auf, dass das Quartett seine Songs damals zwar etwas ungestümer, rauher und schneller rausprügelte als heute, sich an ihrer brillanten Herangehensweise an ihre durch und durch fantastische Musik aber in den Jahren nichts geändert hat.

Eine Schande, dass kein Schwein AKIMBO zu kennen scheint, sich aber Lärmbelästigung in Form von True Metal meets Bollo-Hardcore spielenden selbsternannten "Chaoscore"-Bands (Chaos herrscht da höchstens bei der Selbstreflexion) wie von selbst verkauft.

Also raus mit dem Müll aus dem Plattenregal und Platz machen für AKIMBO. (9)