VERSE

Aggression

War "From Anger And Rage" noch auf Rivalry Records erschienen, sind VERSE mit "Aggression" zu Bridge 9 gewechselt - und sind dort sicher gut aufgehoben, ist Bridge 9 doch derzeit einer des aktivsten US-Labels, was den Release klassischen Oldschool-Hardcores anbelangt (Apropos: Was macht eigentlich Revelation?).

"Aggression" könnte nicht besser betitelt sein, ist eine Rückbesinnung auf ursprüngliche Hardcore-Werte, ein verdammt wütendes, mitreißendes, düster pumpendes Album ohne viele Hochgeschwindigkeitsstrecken.

Klar, PAINT IT BLACK haben mit ihrem jüngsten Release die Latte sehr hoch gelegt, was solch einen melodiösen und zugleich extrem intensiven, nachdrücklichen Sound betrifft, doch sind VERSE mit ihrem dritten Longplayer so gereift, dass sie mittlerweile zur Oberliga gezählt werden müssen.

Ebenso gefällt, dass hier nicht eine halbe Stunde straight durchgeballert wird, sondern mit dem dreigeteilten "Story of a free man" oder dem düsteren, epischen "Sons and daughters" auch musikalische Variabilität bewiesen wird.

Sehr positiv fallen zudem die Texte auf: Kein Phrasendreschen, keine leeren Worthülsen, sondern, siehe etwa "The new fury" oder "Old guards, new methods", wohl überlegte, wütende Abrechnungen mit der US-Regierung, gipfelnd im unmissverständlichen abschließenden Statement "No war." Will man der zu Ende gehen Amtszeit von George W.

Bush also etwas Positives abgewinnen, ist es höchstens, dass in der Folge ihrer Politik Bands zu solch klaren Aussagen greifen. (9)