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LAURENT SAIET & GUESTS

After The Wave

Aus irgendeinem Loch kommen sie plötzlich gekrochen, diese genialen Komponisten und Allroundtalente wie der Franzose Laurent Saïet, den offenbar wieder nur Eingeweihte kennen. Bei früheren Bands von Saïet aus den Achtzigern und Neunzigern wie BEGIN SAYS, ENDLESSTON und ZIG RAG ORCHESTRA muss ich ehrlich gesagt auch passen. Saïet selbst veröffentlicht unter seinem Namen auch schon seit Mitte der Neunziger Platten, allesamt beim eigenen, in Paris ansässigen Label trAce. Sein aktuelles Album „After The Wave“ nahm er mit Gastmusikern wie Thierry Müller auf, mit denen wohl auch nur besondere Kenner französischer Experimentalmusik vertraut sein dürften. Bekannter ist dagegen Edward Ka-Spel von den seit Anfang der Achtziger existierenden THE LEGENDARY PINK DOTS, der bei zwei Songs den Gesang beisteuerte. Man merkt „After The Wave“ auf jeden Fall seine besondere Beziehung zu Filmmusik an, was sich auch beim Artwork von Thierry Müller zeigt, das aus collagenhaft veränderten klassischen Gemälden besteht, etwa Pieter Bruegels d. Ä. „Turmbau zu Babel“, in dem neben einer wahrscheinlich von Bosch stammenden Menschenansammlung auch Jane Fonda im Erzengel-Gewand auftaucht. Saïets geschmackvoller, aber auch manchmal etwas langweiliger Artrock erinnert dabei oft an KING CRIMSON oder Robert Fripps Ausflüge in Ambient-Gefilde und an die späten von Jazz beeinflussten TUXEDOMOON. Oft mäandert „After The Wave“ aber trotz schöner Instrumentierung etwas ziellos und spannungslos dahin, als ob Saïets Tracks weder Anfang noch Ende kennen würden und plötzlich einfach mit dem nächsten Stück weitergemacht wird.