Die vier Herren und die Dame am Bass liefern hier ein anschauliches Beispiel dafür, wie moderner Hardcore klingen kann und wie viel Punk noch in ihm steckt. Denn die Hannoveraner spielen auf ihrem ersten Album eine ausgewogene Mischung von Punkrock im Stile der kalifornischen Schule mit den krachenden Schreiattacken des Sängers Andy.
Diese Ausgewogenheit zwischen Geschrei und Gesang (der rein technisch noch etwas verbessert werden könnte) ist ebenso angenehm wie die Balance zwischen Melodie und unbarmherzigem, hartem Tempo.
Auch die Texte bieten die richtige Mischung aus persönlichen Inhalten und politischen Aussagen, die, wie der Bandname ONE STRIKE LEFT vermuten lässt, in die richtige Richtung gehen. So wird etwa in „Silent billions“ die Parole der Occupy-Bewegung, „99%“, aufgegriffen und in einen schönen Song verpackt, der die politische Leidenschaft sehr gut rüberbringt.
Nicht zuletzt wegen dieser künstlerischen Balance und Energie haben sie seit 2006 schon mit IGNITE und AGAINST ME! getourt. Es bleibt diesem sympathischen Quintett zu wünschen, dass „After Prime Time Revolution“ ihnen Türen öffnen und man bald mehr von ihnen sehen und hören wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und André Hertel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Stephan Zahni Müller