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AD NAUSEAM

Hast du noch Bock?

Die Bremer Band hatte in den Neunziger Jahren mit ihrem Song „Religionen“ einen ziemlichen Deutschpunk-Hit gelandet. Ihr erstes Album erschien nicht ohne Grund 1997 auf Nasty Vinyl, zusammen mit POPPERKLOPPER ging es im selben Jahr auf Tour. Ein weiteres 1998 aufgenommenes Album sollte nie erscheinen und 2004 löste sich die Band schließlich auf. Im Sommer 2021 fand die Band wieder zusammen, im Dezember 2023 erschien die digitale EP „Keine Eile“ und jetzt gibt es endlich das zweite Album. Und AD NAUSEAM zeigen hier, was sie wirklich können. Hochgeschwindigkeits-Punk mit einem schönen Gefühl für Melodien ganz im Stil von POPPERKLOPPER, DIE BOCKWURSCHTBUDE oder stellenweise DRITTE WAHL. Einige Songs könnten auch aus Schweden stammen wie „Gegenwind“. Da hat das durchaus etwas von STREBERS. Aber die Bremer können nicht nur Gaspedal, auch die Midtempo-Stücke wie etwa der Titelsong haben ordentlich Schmackes oder auch „28529“, ihre Hommage an Bremen-Huchting. Textlich sind AD NAUSEAM-Songs auch großes Kino wie in „Berliner Weisse“, wo sie die rechte Hetze klar analysieren und sogar ein passendes Goebbels-Zitat einbauen. „Asthenopie“ behandelt die Blindheit der Ermittlungsbehörden auf dem rechten Auge und in „Faustrecht“ stellen sie treffend fest „Propaganda ist der fünfte Reiter“. Gelungenes Comeback, willkommen zurück!